Work-Life-Balance – wie wir unser Privat- und Berufsleben in die richtige Balance bringen

Nur wenn Arbeit und Privatleben in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, können wir dauerhaft erfolgreich und gleichzeitig glücklich und gesund sein. Dabei geht es um mehr als nur Zufriedenheit, denn wenn wir uns um unsere Work-Life-Balance bemühen und der Arbeit nicht erlauben, unser gesamtes Leben zu regieren, beugen wir gleichzeitig möglichen Folgen wir Burnout und Depressionen vor. 

Praktische Tipps für eine gelungene Work-Life-Balance

Freunde außerhalb des Kollegenkreises suchen

Damit die Arbeit nicht unser komplettes Leben dominiert, ist es wichtig, dem Privatleben genügend Raum und Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn sämtliche soziale Kontakte aus dem beruflichen Umfeld stammen, wird das schwierig. Denn wenn wir gesellige Momente nur während der Arbeitszeit erleben oder wenn wir unsere Freizeit hauptsächlich mit Kollegen verbringen, drehen sich die Gespräche allzu oft um die Arbeit. Das Abschalten fällt uns dann schwerer.

Wenn wir hingegen mehr Freunde außerhalb unserer Arbeitswelt haben, erweitern wir unseren Horizont, denn wir machen neue Erfahrungen und hören Geschichten aus anderen Lebenswelten. Das sorgt nicht nur für Ablenkung, sondern hilft auch, eigene Bedürfnisse zu entdecken und uns selbst besser kennenzulernen. Mit Freunden, die nicht gleichzeitig Kollegen sind, können wir ganz wir selbst sein. Damit schaffen wir in unserer Freizeit ein wichtiges Gegengewicht zu Arbeitsalltag und Jobtalk. Wer merkt, dass er auch privat hauptsächlich mit Menschen aus dem beruflichem Umfeld zu tun hat, sollte bewusst versuchen, Freundschaften außerhalb dieses Zirkels aufzubauen und lernen, auch über andere Themen als die Arbeit zu sprechen. Gemeinsame Hobbies können dabei helfen, sich nicht ausschließlich über den Beruf zu definieren.

Abschalten und ständige Erreichbarkeit vermeiden

Arbeit und Privatleben sollten sich möglichst nicht zu stark vermischen und deshalb ist es wichtig, dass wir lernen, abzuschalten – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir sollten nicht 24/7 für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden erreichbar sein müssen. Schon die Möglichkeit, dass jemand uns anrufen könnte, versetzt uns unbewusst in Habachtstellung und steht der Entspannung im Weg. Das Mobiltelefon kann deshalb gerne mal stummgeschaltet werden oder als Job-Handy mal in der Schublade landen. Abends oder am Wochenende noch schnell einmal in die Job-Emails zu schauen ist deshalb auch keine gute Idee. 

Work und Life sollten gut ausbalanciert sein, deshalb ist also eine möglichst klare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben wichtig. Wir sollten daher möglichst keine Arbeit mit nach Hause nehmen. Wer ganz oder phasenweise im Home Office arbeitet, steht vor besonderen Herausforderungen, wenn es darum geht, beide Lebensbereiche zu separieren. Wir sollten besonders darauf achten, dass die Arbeit irgendwann auch aufhört – ein Arbeitszimmer, in dem man den Computer ausschaltet und die Tür schließt, hilft dabei. Wer kein eigenes Büro oder eine Arbeitsecke, die nur diesem Zweck dient, zuhause hat, kann sich mit einfachen Ritualen wie einer Bürotasse oder Gegenständen, die den Esstisch vorübergehend zum Arbeitsplatz machen und nach Feierabend mit dem Laptop und allen Unterlagen weggeräumt werden, in einen mentalen Arbeitsmodus versetzen und diesen dann am Ende der Arbeitszeit beenden. 

Jeden Moment bewusst genießen

Liegt der Arbeitstag einmal hinter uns, sollten wir die Freizeit dafür nutzen, mit Familie und Freunden zu entspannen, unseren Hobbies nachzugehen und neue Interessen zu entdecken – in unserem eigenen Tempo und nach unseren eigenen Vorstellungen. Dabei können Smartphone und Social Media gerne einmal eine Pause machen. Entdecken wir, wie herrlich es ist, ganz im Hier und Jetzt zu leben und nicht in Gedanken in die Vergangenheit oder in die Zukunft abzuschweifen. Jeder von uns hat andere Vorlieben, um jeden Moment bewusst zu genießen, sei es allein in der Natur, beim Sport oder bei der Ausübung eines Hobbies.

Nehmen wir uns die Zeit, lange Gespräche zu führen und richtig zuzuhören. Wer andere Menschen bewusst wahrnimmt, erfährt auch mehr über sich selbst. Vertiefen wir uns in Aktivitäten, die uns wirklich am Herzen liegen, um zu lernen, uns nicht ständig ablenken und hetzen zu lassen. Stattdessen können wir jeden Moment wertschätzen und unser Leben bewusster wahrnehmen. Dadurch erlangt unser Leben mehr Fülle und Tiefe, sodass wir mental gestärkt werden und uns zufriedener fühlen. Übrigens hat das auch positive Auswirkungen auf unsere Arbeitskraft, denn in der Freizeit tanken wir neue Energie, sehen die Welt aus einem anderen Blickwinkel und können so frischer und kreativer zu unseren beruflichen Aufgaben zurückkehren. 

Arbeit ist nur das halbe Leben

Leben wir, um zu arbeiten, oder arbeiten wir, um zu leben? Beide Lebensbereiche sollten uns bereichern und erfüllen, aber das funktioniert am besten, wenn wir sie sauber voneinander trennen. Die Arbeit sichert uns Einkommen und Status und idealerweise stärkt die Karriere unser Selbstbewusstsein und weckt unsere Begeisterung. Dafür verlangt sie aber auch einiges von uns. In unserem Privatleben können wir ganz wir selbst sein, unsere Interessen ausleben und erfüllende zwischenmenschliche Beziehungen genießen. Gerade, wenn es im Job einmal hoch hergeht, ist die private Welt mit Familie und Freunden ein schützender Rückzugsort und eine kostbare Energiequelle, die unsere mentale Gesundheit fördert. Dem Privaten ausreichend Raum zu geben und auf eine gute Work-Life-Balance zu achten, ist deshalb lebenswichtig. Beide Lebensbereiche, Privatleben und Arbeitsleben, können einander perfekt ergänzen und uns zu gestandenen Persönlichkeiten machen. So sind wir den Stürmen des Lebens gewachsen – beruflich ebenso wie privat.