Wie Sie die Teamarbeit optimieren und Konflikte konstruktiv lösen

In den meisten Berufen ist eine funktionierende Teamarbeit heutzutage unerlässlich. Wo Menschen aufeinandertreffen, besteht jedoch grundsätzlich Potenzial für Konflikte. Jeder hat seine eigenen Ideen und Herangehensweisen, um ein Projekt zu bewältigen. Kollidieren die jeweiligen Vorstellungen zu sehr miteinander, schwächt dies die konstruktive Zusammenarbeit. Ziel sollte es sein, dass jeder Arbeitnehmer seine individuellen Stärken einbringen kann. Das Finden von Kompromissen gehört ebenfalls dazu. All dies klingt in der Theorie oftmals leichter, als es sich in der Praxis umsetzen lässt. Das zwischenmenschliche Miteinander stellt grundsätzlich eine spannende Herausforderung dar. Es gibt allerdings einige Leitsätze und Tipps, um eine funktionierende Teamarbeit zu fördern. 

Welche Gründe kann es für Stimmungsschwankungen innerhalb eines Teams geben? 

Menschen sind individuell. Es gibt zurückhaltende Charaktere und solche, die die Aufmerksamkeit einer Gruppe schätzen. Aufgrund von persönlichen Erfahrungen und Werten können innerhalb eines Teams manchmal Welten aufeinanderprallen. Dies muss aber keinesfalls negativ sein. Es gilt lediglich einen Weg zu finden, damit die Teammitglieder voneinander lernen und profitieren. Unterschiedliche Menschen können eine berufliche Herausforderung auf verschiedene Weise betrachten. So eröffnen sich oftmals ganz neue Perspektiven. Stimmungsschwankungen innerhalb eines Teams sind grundsätzlich als normal anzusehen. Die Gründe dafür können diverser Natur sein. Möglicherweise fühlt sich ein Teammitglied benachteiligt oder die Arbeitsaufteilung ist nicht gerecht. Eine offene Kommunikation kann in solchen Fällen Abhilfe schaffen. Sie als Arbeitnehmer sollten sich nicht scheuen, Ihren Unmut sachlich auszudrücken und Lösungsvorschläge zu äußern. Wenn Sie sich im Team wohler fühlen, werden Sie auch produktiver arbeiten können. Manchmal sind sich die Kollegen des Problems, das Sie beschäftigt (z. B. eine ungerechte Arbeitsaufteilung) auch gar nicht bewusst. Das Motto lautet: Konflikte anzusprechen, statt zu schmollen. Kommunikation ist das A und O für eine gelungene Teamarbeit und trägt erheblich zur Konfliktbewältigung bei. Aber auch Kommunikation will gelernt sein. Vermeiden Sie Vorwürfe und bleiben Sie stets sachlich. Ein respektvoller Umgang sollte zu jeder Zeit gewährleistet sein. Nur wenn alle Teammitglieder Wertschätzung erfahren, kann die Teamarbeit funktionieren. 

Wie kann der Arbeitgeber eine konfliktfreie Zusammenarbeit fördern?

Konflikte gehören zum zwischenmenschlichen Miteinander dazu. Eine konfliktfreie Zusammenarbeit anzustreben ist demzufolge nicht der richtige Ansatz. Der Fokus sollte stattdessen auf einer konstruktiven Konfliktbewältigung liegen. Sie als Arbeitgeber sollten für Ihre Mitarbeiter stets präsent und ansprechbar sein. Bemerken Sie Spannungen innerhalb eines Teams, sprechen Sie Ihre Beobachtungen an. Haben Sie den Eindruck, dass ein einzelner Mitarbeiter für Missstimmungen sorgt, laden Sie diesen zu einem Gespräch unter vier Augen ein. Vermeiden Sie jedoch Vorwürfe und versuchen stattdessen, das Verhalten des Mitarbeiters zu ergründen. Die anderen Teammitglieder sollten niemals den Eindruck gewinnen, dass ein Einzelner „angeprangert“ wird. Dies verschärft die Spannungen erfahrungsgemäß. Seien Sie offen für Vorschläge und Anregungen. Mitarbeiter, die sich ernst genommen fühlen, sind leistungsfähiger und zufriedener. 

Welche Problemlösungsstrategien gibt es, wenn der Konflikt sich nicht vermeiden lässt?

Manchmal gelingt es, Streitigkeiten im Keim zu ersticken. Dies gelingt allerdings nicht immer. So mancher Konflikt kann nur gelöst werden, indem man sich aktiv mit ihm auseinandersetzt. Sofern das gesamte Team betroffen ist, sollte ein gemeinsamer Gesprächstermin festgelegt werden. Eine respektvolle und offene Kommunikation ist stets die Grundvoraussetzung, um Schwierigkeiten zu lösen. 

Dazu gehören folgende Leitlinien: 

Für ein konfliktlösendes Gespräch sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Jeder Beteiligte darf sich äußern, ohne dass man ihn unterbricht. Darüber hinaus ist es wichtig, ein klares Gesprächsziel zu definieren. Behandeln Sie ein konkretes konfliktbehaftetes Thema und schweifen Sie nicht davon ab! Zu Letzterem neigen wir Menschen gerne, wenn wir wütend sind. Dann werden oftmals alte Vorwürfe und Kamellen thematisiert, die nichts mit dem aktuellen Problem zu tun haben. Dies gilt sowohl für die Partnerschaft als auch für das Berufsleben. Auf diese Weise kann jedoch keine Lösung erzielt werden. Versuchen Sie, sich in Ihr Gegenüber hineinzuversetzen. Beharren Sie nicht stur auf Ihren eigenen Standpunkt. Zur Teamarbeit gehört die Kompromissbereitschaft aller Parteien. Unsachliche Äußerungen sowie persönliche Angriffe vergiften die Atmosphäre und müssen in jedem Fall vermieden werden. Ziel der Konfliktlösung sollte es sein, dass sich die Arbeitnehmer als Einheit betrachten, die für ein gemeinsames Ziel an einem Strang zieht. So wird das Verantwortungsbewusstsein der einzelnen Teammitglieder geweckt. Handelt es sich um einen schwerwiegenden Konflikt, ist das Einbinden eines Streitschlichtes oder Moderators ratsam. Das Einbeziehen einer neutralen Person kann verhindern, dass brisante Situationen eskalieren. Jemand, der selbst nicht am Konflikt beteiligt ist, kann leichter Ruhe bewahren und dafür sorgen, dass eine sachliche Gesprächsbasis erhalten bleibt.  

Was kann man aus Konflikten lernen? 

Auseinandersetzungen sind anstrengend. Das lässt sich nicht bestreiten. Sie bieten jedoch auch die Chance, an ihnen zu wachsen. Wird ein Konflikt erfolgreich bewältigt, kann man die dadurch gesammelten Erfahrungen bei künftigen Konflikten anwenden und schneller zu einer Lösung gelangen. Ein hitziger Austausch führt häufig zu neuen Ideen, die man ansonsten nicht in Erwägung gezogen hätte. Unterschiedliche Betrachtungsweisen können den Horizont des Einzelnen erweitern. Vorausgesetzt, die Beteiligten lassen sich darauf ein. Manchmal entstehen so neue Zusammenarbeiten, die sich wundervoll ergänzen und zu herausragenden Arbeitsergebnissen beitragen. Davon profitieren letztendlich alle Beteiligten. Grundsätzlich sollte man einen Konflikt nicht als unerwünschtes Problem, sondern als Herausforderung betrachten. Durch berufliche Herausforderungen wird der Einzelne motiviert, seinen Standpunkt zu vertreten und dennoch auf Kompromisse einzugehen. Dies fördert die persönliche Entwicklung. So manch schüchterner Arbeitnehmer konnte sein Können erstmals in krisenhaften Situationen beweisen.